Gründung "Kompetenzzentrum von und für Migrantinnen" am Weltfrauentag 2025
Am 08.03.2025 fand unter großer medialer Aufmerksamkeit der Weltfrauentag statt. Nachdem uns im letzten Jahr das ZDF bei diesem Ereignis begleitete, nutzte Migration und Arbeitswelt e.V. (MA.i) den diesjährigen Tag, um gemeinsam mit 12 engagierten Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte das „Kompetenzzentrum von und für Migrantinnen“ zu gründen.
„Es ist ein bewegender Moment, hier zu stehen und einen Meilenstein für Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte in Köln mit euch zu gründen“, eröffnete Canan Uluǧ, Vereinsvorsitzende von MA.i, die Kick-Off Veranstaltung anlässlich des Weltfrauentags. „Wir wollen mit diesem Schritt dazu beitragen, dass sich Frauen besser vernetzen, gegenseitig stärken sowie Wissen und Erfahrungen austauschen.“

Das Kompetenzzentrum bietet Migrantinnen die Möglichkeit ihre eigene Stimme zu stärken und mitzugestalten. Zur Gründung waren qualifizierte Frauen eingeladen, die diverse berufliche Biografien mitbringen, aus unterschiedlichen Herkunftsländern kommen und sich ehrenamtlich für Migrantinnen engagieren wollen. Sie sind die Expertinnen ihrer eigenen Situation und können Lösungen entwickeln, die aus ihrer Perspektive sinnvoll und wirksam sind.

Bei der inhaltlichen Rahmung und gemeinsamen Zielsetzung wurde schnell deutlich, wie herausfordernd das Ankommen in Deutschland und der Weg in einen qualifizierten Job sind.
Neben der Anerkennung des beruflichen Abschlusses aus dem Herkunftsland, sind sprachliche Barrieren, bürokratische Prozesse und mangelndes Wissen über die Gepflogenheiten in Deutschland die größten Herausforderungen für die Frauen. Hier wäre für sie ein vertrauensvolles Netzwerk zum Erfahrungs- und Wissensaustausch sehr hilfreich. „Zudem“, sagt eine Teilnehmerin, „wird alles leichter zu ertragen, wenn ich über meine Probleme sprechen kann und weiß, dass ich damit nicht allein bin.“
In einem weiteren wichtigen Punkt ging es um das Thema Rechte. Neben den Rechten als Frau in Deutschland, wurden Arbeitsrecht sowie die Möglichkeiten, sich gegen Rassismus und Diskriminierung zu wehren, genannt. Die Frauen wünschen sich Aufklärung und Wissensvermittlung zu ihren Ansprüchen und die gegenseitige Stärkung bei Missachtung dieser.
Die Dynamik und Energie der Gruppe war im Raum spürbar und so kristallisierte sich nach dem Austausch in der Pause heraus, dass dieses Team sich für das „Kompetenzzentrum von und für Migrantinnen“ engagieren möchte.


Um den einzelnen Stärken und Talenten der Frauen gerecht zu werden und ihre Rollen im Team zu verdeutlichen – als Analogie diente ein vielfältiger Blumenstrauß – wählten sie fünf Eigenschaften und Fähigkeiten, mit denen sie sich verbunden fühlten. Anhand dieser konnten sie sich wiederum fünf verschiedenen Teamrollen, z.B. Organisatorin, Diplomatin, zuordnen.
Auch hier wurde deutlich, dass die Gruppe alle Kompetenzen mitbringt, um sich gegenseitig zu ergänzen und erfolgreich agieren zu können.
Zum Abschluss einigten sich alle Frauen darauf, sich alle zwei Wochen treffen zu wollen, um an der Ausgestaltung der Inhalte und der Erreichung des gemeinsamen Ziels weiterzuarbeiten.